Unser Konzept

Die Überflieger sind eine Jugendhilfeeinrichtung der Landkreise Diepholz und Nienburg mit überregionaler Belegung. Das Unternehmen ist seit 1996 dank erfolgreicher und zuverlässiger pädagogischer und therapeutischer Leistungen stetig gewachsen, hat zahlreichen jungen Menschen geholfen und bisher über 110 Arbeitsplätze geschaffen.

Unser Selbstverständnis

Wertschätzung und respektvoller Umgang haben bei uns einen hohen und zentralen Stellenwert - gegenüber BewohnerInnen, MitarbeiterInnen und untereinander. Wir helfen uns gegenseitig durch konstruktive, ehrliche Kritik und eine transparente Fehlerkultur unsere Möglichkeiten zu erweitern.

Wir arbeiten entspannt mit Freude und Spaß und begegnen den täglichen Herausforderungen mit einem starken Team im Rücken. Wir führen das Unternehmen auf der Grundlage von Verlässlichkeit, Kontinuität und Professionalität. Hierbei steht – neben der wirtschaftlichen Sicherheit – unsere Mission im Fokus, möglichst vielen Menschen zu helfen.

Wie wir arbeiten

Wir arbeiten im Team und vereinen unsere Kompetenzen aus vielen verschiedenen Fachrichtungen, um das Bestmögliche für unsere BewohnerInnen zu erreichen.

In allen Häusern arbeiten professionell eingespielte multifunktionale Teams aus verschiedenen Fachrichtungen Hand in Hand damit die Bewohner aus allen unterschiedlichen Berufsausbildungen profitieren können und ihre Entwicklung ganzheitlich gefördert wird. Hier arbeiten DiplompädagogInnen, SozialpädagogInnen, SozialarbeiterInnen, Diplom-PsychologInnen, TraumafachberaterInnen, TraumapädagogInnen (in Ausbildung), ErzieherInnen, HeilerziehungspflegerInnen, Sozialassistentinnen, Kinderkrankenschwestern, eine Hebamme, ein Reitlehrer, Tischler und Hausmeister. Auszubildende von Sozialpädagogikschule und BBS Syke und Nienburg finden hier Betreuung und Anleitung für die Praxisanteile. Seit 2016 kann auch ein FSJ absolviert werden. Wir bieten für alle Bewohner - natürlich kostenlos - professionellen Reitunterricht an. Der Umgang mit den Tieren wirkt sehr heilsam und ermöglicht positive Selbstwirksamkeitserfahrungen.

Wir richten unsere Arbeit nach der aktuellen Bindungstheorie aus: Das Wesentliche, das allen BewohnerInnen fehlt, sind konstante und förderliche Beziehungen zu wohlwollenden Personen. Dieses Defizit hat sich häufig in Bindungsrepräsentationen manifestiert und soll in unserer Einrichtung durch neue, positive Erfahrungen ausgeglichen werden. 

Zahlreiche gefährdete junge Menschen haben ein negatives Selbstbild. Offene Kommunikation ist meist gehemmt. Innerhalb einer Atmosphäre von gegenseitiger Akzeptanz und Vertrauen sollen u. a. gelenkte Gruppenprozesse pädagogisch-therapeutische Ergebnisse wie Identitätsbildung, soziale Anerkennung und Handlungskompetenz bewirken. Wichtig ist die Erkenntnis, dass sich die negativen Verhaltensweisen als erlernte Lösungsstrategie in der Vorgeschichte bewährt und meist verinnerlicht haben - wenn z. B. ein Kind nur Aufmerksamkeit bekommt, wenn es schlägt oder Gegenstände zerstört. 

Grundsätzlich hat jedes Kind den Wunsch gut zu sein. Mit diesem Wissen gelingt es, mit Entwicklungsstörungen gelassener umzugehen und sich so durch Förderung und Akzeptanz auf das „Lebensglück“ des jungen Menschen zu konzentrieren. Einem Kind Freiheit zu verschaffen ist sehr leicht und wird sogar mit einem laissez-faire-Erziehungsstil erreicht; einem Kind hingegen zu Autonomie zu verhelfen, mit der es die Freiheit auch zu nutzen versteht, erfordert mehr Erziehungsgeschick, wie z. B. den Mut zur Konfrontation, das Zugewandtsein auch bei deviantem Verhalten usw. Kinder, Jugendliche und junge Mütter sollen innerhalb eines freundlich-bejahenden Alltagsmilieus zugunsten einer positiven Entwicklung gefördert und gefordert werden. 

Unsere Ziele

Ziel ist es, die teilweise dramatische oder traumatisierende Vorgeschichte und die daraus entstandenen negativen Lebensgefühle mit Hilfe von neuen positiven Erfahrungen zu „überfliegen“ und hinter sich zu lassen. 

Letztendlich sollen das Bindungsverhalten und die Bindungsrepräsentationen zum Positiven verändert werden um nicht nur kurzfristig störende Verhaltensweisen abzulegen, sondern um langfristig die Chancen zu erhöhen, erfolgreiche Lösungsstrategien für möglichst viele Lebensbereiche parat zu haben oder selber entwickeln zu können. So können wir dann in ein eigenständiges Leben mit vorteilhaften Aussichten und eigener Wohnung entlassen oder ggf. eine Rückführung in die Herkunftsfamilie anstreben.

Die Aufnahme von Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Müttern erfolgt entsprechend den gesetzlichen Vorgaben ausschließlich nach Zuweisung durch die jeweiligen Jugendämter. Rechtsgrundlage: §§ 19, 27, 34, 35a, 41 und 42 SGB VIII