Kinder- und Jugend-Wohngruppen
Das Konzept unserer
Kinder- und Jugend-Wohngruppen
In diesen Wohngruppen bieten wir Kindern und Jugendlichen ab 6 (12) Jahren - was natürlich für all unsere Angebote gilt - kontinuierliche Bezüge, um sich auf Vertrauen und Beziehung einzulassen, welche häufig schon mehrmals in ihrer Vergangenheit ausgenutzt, missachtet oder enttäuscht wurden. Als Antrieb, dennoch eine Beziehung zuzulassen, fungieren das neue Gefühl und die Erfahrung, für jemanden wichtig zu sein, was viele „unserer“ Kinder zuvor noch nie erleben durften.
Hierbei ist es erforderlich, dass die neue Bindungsbeziehung nicht eingefordert wird, sondern dass lediglich ein offenes Beziehungsangebot bereitgestellt wird. Außerdem ist das Bedürfnis nach einer stabilen emotionalen Basis - selbst für Kinder, die Erwachsenen offenbar gar nicht mehr vertrauen können - eine lebenslange Motivation für die Suche nach einer erfüllenden und befriedigenden Beziehung. Wird nun ein transparentes und verlässliches Bindungsangebot gemacht, besteht die Möglichkeit, dass es angenommen wird und der Aufbau von Vertrauen und von sicherem Bindungsverhalten angestrebt werden kann. Als Grundlage dient hierbei eine Beziehung, die auf Exklusivität, Respekt, Übernahme von Verantwortung und Offenheit basiert.
Auch wenn in vielen Fällen keine Rückführung ins Elternhaus angestrebt wird, sollten enttäuschende Bindungserlebnisse angesprochen und bearbeitet werden, um solche Erfahrungen in Zukunft zumindest weniger zahlreich werden zu lassen. Wir sind der Meinung, dass es weniger darum geht, möglichst umfassend eine Familie nachzuahmen, sondern vielmehr darum, dass korrigierende bindungsbezogene Erfahrungen angeboten werden. Wird eine Rückführung angestrebt, helfen wir Eltern ein Umfeld zu schaffen, das allen Beteiligten ein Zusammenleben mit förderlichen Entwicklungsmöglichkeiten ermöglicht. Häufig befinden sich Erziehungsberechtigte in zeitlich begrenzten Notlagen oder außergewöhnlichen Situationen, aufgrund derer sie nicht angemessen auf ihre Kinder eingehen können. Haben sie eine solche Notlage überwunden, ist eine Annäherung häufig wieder möglich.
Neben Vertrauen sind hierfür Sicherheits- und Geborgenheitsgefühle und aktive Teilhabe (Partizipation) der Kinder erforderlich. In einer solchen Umgebung lernen die Betroffenen dann u.a. durch Selbstwirksamkeitserfahrungen, dass das eigene Schicksal nicht nur fremdbestimmt ist, sondern durchaus selbst „geschmiedet“ werden kann. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um die verinnerlichten Arbeitsmodelle zu überdenken und gegebenenfalls zu verändern.
Kinder- und Jugend-WG Brebber
In unserer Kinder- und Jugend WG werden Kinder ab 6 Jahren aufgenommen. Bei dem bewohnten, aufwändig restaurierten Gebäude handelt es sich um ein 12 x 22 m großes ehemaliges Bauernhaus mit einer Gesamtwohnfläche von ca. 377 qm.
Die zehn Kinder/Jugendzimmer sind als Einzelzimmer ausgelegt. Im Erdgeschoss sind vier Wohnräume, Küche, Hauswirtschaftsraum und ein Bewohnerbad angelegt. Für die Mitarbeiter steht ein Büro mit angeschlossenem Badezimmer und ein Nachtbereitschafts- und Besprechungsraum zur Verfügung.
Mittelpunkt des gemeinschaftlichen Zusammenlebens ist der große Aufenthaltsraum, verbunden mit dem Essbereich und der offenen Hauptküche. In diesem Bereich lädt eine große Spielesammlung, eine kleine Kinder- und Jugendbibliothek und andere Freizeitmöglichkeiten zu anregendem und entspannendem Zeitvertreib ein.
Im Obergeschoss befinden sich die übrigen Wohnräume, ein Jungs- und ein Mädchenbad, sowie ein Mehrzweckraum für Freizeit/Hausaufgaben/Fernsehen.
Das gesamte Anwesen umfasst ca. 1,5 Hektar. Wiesen- u. Hofflächen dienen verschiedenen Spielmöglichkeiten (Trampolin, Fußballplatz, Volleyball, Korbball).
Kinder- und Jugend-WG Asendorf
In unserer zweiten Kinder- und Jugendwohngruppe in einem ehemaligen Gasthaus ist im Überflieger-Angebot eine Lücke geschlossen:
Hier sollen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis zur Selbstständigkeit begleitet werden: Wenn die Jugendhilfe endet, sollen die jungen Leute unter anderem fähig sein, selbstständig zu wohnen; und dabei auch mit einer Ausbildungsvergütung, BAB, BAföG oder Wohngeld zurecht kommen.
Im Verselbstständigungsanteil dieser Gruppe sollen die Jugendlichen Fähigkeiten erlernen oder gegebenenfalls verbessern, die sie zum eigenständigen Leben benötigen.
Neben dem Umgang mit Behörden und Ämtern und Unterstützung bei Bewerbungen u. ä., sollen bei uns auch alltägliche Dinge wie Kochen, Wäsche waschen, Sauberkeit in Eigenverantwortung eingeübt werden. Zur Freizeitgestaltung gibt es in unserem Haus einen großen Fernseher, einen PC-Raum, Billardtisch, Tischtennisplatte, einen Kicker, ein Fitnessgerät und ein Klavier. Selbstverständlich finden auch außerhäusliche Aktivitäten statt - so wird beispielsweise auch das Jugendhaus und die Freiwillige Feuerwehr Asendorf gerne besucht.